O nein, schon wieder einer, der Notes / Domino dem Tode weiht. Warum dieser provozierende Titel?
Seit 20 Jahren entwickeln wir Lösungen rund um Domino. Ich kann dem Produkt nach wie vor sehr viel Gutes als „One Box Solution“ abgewinnen. Die technischen Möglichkeiten sind inzwischen – leider – viel besser als Vertrieb / Marketing rund um das Produkt. Dies ist wohl gemerkt der persönliche Eindruck des Verfassers!
HCL präsentierte in der verganenen Woche das Produkt Volt MX. Hier bin ich neugierig geworden. Insbesondere, da Volt MX nichts mit Domino Volt zu tun haben soll, aber ebenfalls als Low Code Anwendung promotet wird.
Was ist nun Volt MX? Nach Recherchen im Internet bin ich auf eine vertragliche Zusammenarbeit zwischen HCL und temenos gestossen.
Temenos ist eine LowCode Plattform. Technisch – so mein erster Eindruck – sehr ausgereift. Temenos ist stark im Bankensektor vertreten und zählt fast alle Grossbanken zu seinen Kunden. Für alle anderen Sektoren hat HCL nun im weitesten Sinne die „Vertriebsrechte“ übernommen. Ich bitte um Nachsicht, wenn der Autor es im juristischen Sinne nicht einwandfrei formuliert hat.
Temenos hat einen sehr aufgeräumten Designer, ist plattformunabhängig, kann mit sehr vielen Backends und Application Providern sprechen und – soweit ich sehen kann – auch Offlinefähigkeit.
Wenn also HCL dem letzten verbliebenen Standbein von Domino – dem Rapid Application Development – hausintern ein Konkurrenzprodukt beistellt, welches ggf. nicht über Jahre – wie Domino unter IBM Flagge – vernachlässigt wurde, was bleibt dann für Domino noch übrig? Und viel wichtiger: Welchen Stellenwert hat Domino dann entgegen aller Beteuerungen HCL intern noch?
Abgesehen vom Weiterbetrieb von irgendwelchen bestehenden Lösungen, die aus welchen Gründen auch immer nicht migriert werden können oder sollen, fehlt mir hier einfach der „rote Faden“.
Wer sich für weitergehende Informationen interessiert, dem seien hier noch ein paar Links mit auf den Weg gegeben…